Sterbens Glück
Dir schwebt nicht unbeschworen
die golden-grüne Feder
aus Wolkenkuckucksheim
auf die linke Hand
und auf die rechte
mit dem blauen Siegel
das trunkne Blatt –
Du hast den Lebenspfad
in aller Elemente dunklen Lehm
und helle Mahd gebahnt.
Du fandst in trocknem Brunnen
bleicher Knochen Schrift.
Und in den Wassern süßer Quelle,
die im Märchenton dir scholl,
hast du des Trübsinns Staub
dir von den Sinnen abgewaschen.
Dir glänzte wohl in schwarzem Teich –
dein Vogel sangʼs –
das Kleinod und die goldne Krone
so tief entsunknen Liebesreichs.
Eratmend sterbend
schmeckst auf kindlich auferblühter Lippe du –
vom Finger eines Engels sanft geweckt –
rheinischer Trauben goldnen Tropfen
stilles Glück.
Dein Engel,
Geläute warmen Schnees,
schließt dir die ausgeträumten Lider.