Süße Folterqualen
Mond, er läßt den Erdball Wellen reiten
durch den Ozean der leeren Weiten.
Dem Gedicht wirft er die Gaukelschatten,
die wie Geißeln schäumender Gezeiten
seinen Herzschlag peitschen und ermatten.
Erde, dich belebt, die aufseufzt, Feuchte,
daß die schwesterliche Knospe leuchte.
Duft von roten Oden will uns locken,
Faltern gleich. O Graun, das sie verscheuchte,
fiel der Schoß, aus dem sie tranken, trocken.
Seele, aufgeweckt von scharfen Strahlen,
daß sie unter süßen Folterqualen
ihren Liebeswahn in Versen beichte.
Müde schließen, wenn sie abends fahlen,
sich die Lippen, die ihr Singsang bleichte.
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