Der Weinberg Sprache
Die uns des Wortes goldnen Wein verdünnen,
daß Sonne wir und Erde nicht mehr schmecken,
Entwurzelte und fader Phrase Gecken,
sie zappeln schon im Netz, das Nornen spinnen.
Die zwischen Mann und Weib den Abgrund füllen
mit queeren Puppen, glattrasierten Schranzen,
auf daß Sterile mit Kastraten tanzen,
ihr Name wird die Faust der Scham zerknüllen.
Was dir im Laub des Dämmers glüht an Beeren,
du pflückst und kelterst ihn, den Herbst des Lebens.
Und das gereifte Wort, das wir begehren,
gießt, Dichter, du in Strophen lichten Schwebens.
Wenn noch der Liebe Kinder davon zehren,
dienst du im Weinberg Sprache nicht vergebens.
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