Zu Asche geküsst
Als schmecktest du Aber- und Unkunft,
als schmecktest Asche du auf der Zunge
bei diesem in die Honigwabe der Liebe
geschobenen Kuss.
Als wäre das Bild, das dir Zartsinn beleuchtet,
deiner Liebe beweintes Bild,
jäh beschattet von Aschewolken,
tödlich besamt von aschenen Pollen.
Als wäre das Wort sanft erglommener Neigung,
das in trunkener Hoffnungen Kelch du getaucht,
ein falscher Weihrauch,
jäh verrußt in den toten Flocken
grauer Taub- und Fühllosigkeit.
Als wäre das Siegel des Herzens,
das dich geadelt,
das geadelt die reine Geste liebkosender Hand,
als ein Wundmal entbrannt.
Als hätten Flammenzungen
die zartgemaserte Urschrift
feierlichen Gelübdes
zu Asche geküsst.