Zwiesprache bei Nacht
„Nacht hat jählings mir gestreift die Wange
mit dem Flügel einer Fledermaus.“
„Herz, mein liebes Herz, o sei nicht bange,
hab gescheucht sie schon zur Tür hinaus.“
„Eine Schlange kroch aus meinem Kissen,
zischte, ich sei, Mutter, nun ihr Kind.“
„Unsre Katze hat sie tot gebissen,
schlafe, was noch zischt, ist nur der Wind.“
„Wie’s mir graust vor deinen wilden Blicken,
Schnäbeln, tauchend nach der Schuppen Gold.“
„Will ins Dunkel sie des Meers entrücken,
wo sie schimmern, Träume, die mir hold.“
„Fremd will, Liebster, mir dein Antlitz scheinen,
und dein Mund verzerrt von Wahngelall.“
„Nah sind sich, die umeinander weinen,
Arm in Arm im endlos tiefen Fall.“
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