Übergänge XIX
Terzinen von den Tränen
Der Tropfen hat in trockner Mulde Glänzen,
auf feuchter Iris spiegelt dein Gesicht,
dein Schatten geistert bang an Lichtes Grenzen.
Der Wind hebt leichten Samens Weltgewicht
und läßt ihn über fremden Marken sinken,
wo nymphengrünes Seufzen ihn bespricht,
bis grauer Ahnen junge Sprossen trinken
Musik des Wassers, die wie Schlummer trieft.
O Tränen, die in Orpheus Grotte winken.
In stiller Muschel ist ein Klang verbrieft,
ein Ruf kehrt heim aus Wingerts Mauern,
des Waldhorns Echo hat die Nacht vertieft.
Ein Leben fühlst du spät an milden Schauern,
die Mond ins offne Herz der Rose schreibt,
die Zeichen voller Zärtlichkeit und Trauern.
Die Träne rinnt, die dunkle Quelle bleibt.
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