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Auf den Tod eines Dichters

06.07.2024

Komm, gehen wir noch eine kleine Weile,
die Halme zittern schon im kühlen Wind.
Wie Wolken wandern durch die Bläue blind,
so schreiben wir ins Gras die schmale Zeile.

Wir müssen, Freund, nicht reden viel von Dingen,
die uns entglitten sind wie trüben Lichts
der Tau am Blatt, Gewölk im blauen Nichts,
wir müssen reden nicht, wenn Schatten singen.

Die Rosen haben sich noch nicht geschlossen,
sie wachen lange an der grauen Mauer
und scheinen leuchtender im Abendrot.

Hier ist die Quelle, wo er sich erschossen,
der uns erfühlen ließ die sanften Schauer.
O Stern und Blume, dunkle Sehnsucht, Tod.

 

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