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Blauer Ton von Hirtenflöten

22.05.2024

Will der Wolke Schaum sich röten,
dunkelt es im Garten schon,
Nacht erweicht ein blauer Ton
wie von fernen Hirtenflöten.

Blieben uns auch nur die Bilder
aus Gedichten von Verlaine,
süße Stimmen von der Seine
machen unsre Trauer milder.

Hat ermattet uns sein Strahlen,
nachtwärts rollt der Feuerball,
und er taut, der Schmerzkristall,
schimmernd rinnen hin die Qualen.

Perlmutt unter Aprikosen,
goldner Schlaf im Dämmerschnee,
wie ein Vers von Mallarmé
tropft der Tau von weißen Rosen.

Einer Knospe trunknes Schweben
über schwarzen Wassern bleich,
Trost aus einem stillen Reich
bringt der Mond dem müden Leben.

 

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