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Der faunische Traum des Hirten

10.03.2023

Die Bläue zittert noch von Faunes Lied,
der Wohllaut ist dem schiefen Mund gelungen,
der Hirt schläft ein, von Zauberduft bezwungen,
ein Plätschern hört, ein Seufzen er im Ried.

Ihm träumt, die Nymphe schwimmt, das Haar gelöst,
und weiße Blüten überschäumen Lenden,
Gestirne sind, die hohen Glanz verschwenden,
daß zartumfranst sich blauer Samt entblößt.

Da beugt das Ufergras sich blankem Huf,
es schmiegt ans Fell das Schilf sich dem Kentauer,
der Mann, er sieht, das Tier faßt wilder Schauer,
doch folgen weiche Wellen heißem Ruf.

Die Schöne lockt empor das Wunderbild,
der Pferdemann geht vor ihr in die Kniee,
ob sie sich aufschwang, daß sie mit ihm fliehe,
dem Träumer hat es jäher Dunst verhüllt.

 

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