Skip to content

Der hohe Bogen

09.04.2022

Schmerz und Schönheit, hoher Bogen,
Tau und Schimmer, Glut und Dürre,
Blütenlicht, ins Dunkel wehend Laubgewirre,
Lied, das kaum genistet wieder fortgeflogen.

Tropfen, die am Blatt des Traumes glommen,
weichen Wassers Liebewallen,
Seele, unbewußtes Lallen,
der Erde Herz vom Dunst des Monds benommen.

Und die Sonne bog zurück die Schatten
mit den Feuerfingern, und aus losen
Purpurtupfen wand sie Rosen,
daß der Falter Flügel nicht ermatten.

Dämmerung, als wir im Grase schliefen,
und uns weckten wie aus fernen Reichen,
heim zum großen Strom zu wandern, unsersgleichen,
Vogelstimmen, Geister der azurnen Tiefen.

Und wir sahen, wie die Wellen gingen
und Geschwisterwellen wiederkehrten,
fühlten, wie den Schmerz der Nacht vermehrten
Fiederflocken, Schnee von Schwanenschwingen.

 

 

Comments are closed.

Top