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Der Wahrheit Wüstenwind

11.10.2022

Die sich so närrisch biegen und verrenken,
sie weht der Atem der Geschichte an.
Die heut ihr Fähnlein Lichtidolen schwenken,
sie weihen morgen es dem Dunkelmann.

Umjubelt drängen von den Schmuddelrändern
Krakeeler, die kein Flügel je umrauscht.
Es treibt, die statt dem Licht zu zeugen gendern,
steriler Geist, der seinem Röcheln lauscht.

Sie weinen gleich, die sensitiven Flocken,
behaucht sie herber Wahrheit Wüstenwind.
Perversen Frömmlern läßt den Atem stocken,
daß es im Schoß des Weibes wächst, das Kind.

Die alle Farben mischend gläubig hoffen,
daß sich das grelle Bild des Festes zeigt,
sind von dem Grau, dem schmutzigen, betroffen,
das aus dem Abgrund dumpfer Wildnis steigt.

Sie wirren Hoch und Tief, sie kreuzen Sprachen,
zerreißen Verse und bespein den Reim,
sie grölen auf dem ruderlosen Nachen
das Sklavenlied vom Wolkenkuckucksheim.

Maulwürfen gleich durchwühlen sie die Erde,
nennst du der Väter Namen, brichst du ein.
Sie kennen nicht der Gnade „Stirb und werde“,
Erinnye lechzt nach Blut, verschmäht den Wein.

 

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