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Dichterische Gesten

17.10.2022

Wie sich Selenes Honigscheibe
gespiegelt hat im dunklen Strom,
gabst du der Liebe eine Bleibe
im hymnenlichten Laubendom.

Und schien zu zögern sie auch lange,
löscht neidisch Wolke aus das Bild,
der Liebsten hat die blasse Wange
dein Lied mit sanfter Glut gefüllt.

Wie trunknes Taumeln weißer Flocken
den Schimmer barg im Schilf der Au,
hast du der Anmut Veilchenlocken
beträufelt mit Eratos Tau.

Hat auch der Unhold Wind zertreten
den Samt der Nacht, das weiche Tuch,
die Locke, die du dir erbeten,
hast du verwahrt in deinem Buch.

 

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