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Die goldenen Schuppen der Idole

01.09.2020

Die Bilder, die auf nächtlichen Wogen
wie Schwan und Blume säumend schwammen,
sie haben gnädig uns betrogen
und schmelzen unter Frührot-Flammen.

Die schwermutbleichen Lilienhände,
die uns gekühlt die heißen Wangen,
zerdrückte eines Nachtmahrs Lende,
wie schlaff sie überm Abgrund hangen.

Und die uns zart bewimpert meinten,
die schwarzen Augen stiller Gärten,
sie waren Brunnen, die nicht weinten,
sie waren Spiegel, die verzerrten.

Die goldenen Schuppen der Idole,
getaucht aus Teichen grüner Mythen,
sie schwärzen sich wie tote Kohle,
sie schwärzen sich wie tote Blüten.

 

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