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Die lichten Höhen

24.03.2021

Laß, Schwester, uns zu lichten Höhen
auf stillem Pfad, von Moosen weich,
ins Helle laß uns schweigend gehen.
Hier wird der Liebe Wange bleich,

auch wenn sie Küsse fast entzünden,
ein dunkler Odem steigt und läßt
die Flammen nicht im Herzen münden.
O fliehen wir des Dämons Pest.

Es sollen Flügel uns umbrausen
von Engeln, die mit heißem Schwert
uns wehren schwanker Seelen Grausen.
O seien wir der Liebe wert.

Laß, Schwester, uns am Kreuz nicht zagen,
das in die goldnen Lüfte schreibt
die Zeichen edlen Bluts, sie sagen,
wie Liebe sich im Schmerz verleibt.

Fühlst du uns jäh emporgehoben,
wie Blüten hebt ein Wasserschwall,
siehst du schon zittern Lichter droben
wie Blicke aus dem tiefen All.

Und die dort wie in Träumen schweifen,
an Schläfen Flammen, Schnee die Haut,
noch können sie es nicht begreifen,
wie ihnen Himmels Gnade blaut.

Und jenen, die dort einsam schreiten,
sie tragen Lilien, Ehrenpreis,
sind Boten freundlich, die sie leiten
zu der Erwählten frohem Kreis.

Und seh ich, Liebe, wie ein Wehen
dich mir entführt in jenes Glück,
bleib ich am Abgrund lächelnd stehen,
und sänke ich in Nacht zurück.

 

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