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Die Lilien, die uns meinten

02.06.2018

Wie Liebe uns vergeht,
aus schnödem Mund ein Hauch,
die Worte sind verweht,
die Rosen blassen auch.

Die Lilien, die uns meinten
als Licht im dunklen Ring,
sie sanken, als wir weinten
um ein Schattending.

Dem kleinen Veilchenkranz,
der überm Bildnis hing,
verblich der treue Glanz,
weil Zeit, die Zeit verging.

Es reden fremde Zungen
im leergeträumten Raum.
Was wir an uns umschlungen,
zerstob, ein grauer Schaum.

Wer hat den weißen Stern,
der funkelte im Blut,
zertrümmert wie ein Kern,
erstickt die heilige Glut?

Entflammt denn diese Trauer,
verlöschten Sinnes Scheit,
kein Herz mehr jener Schauer,
die uns dem Gott geweiht?

 

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