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Die steinernen Engel

21.02.2023

Nun auch ruhen sie still,
wie faulende Blätter des Vorjahrs,
ermattet an Tropfen nächtlichen Taus,
kleine verblichene Bilder, und ihr,
die wie Früchte im Dunkel geglüht,
ihr Wasserfarben der Kindheit.

Geht noch ein Wind,
rascheln jählings die Blätter,
rinnt die Träne im Schlaf,
Tupfen erweckend am Bild,
voller Mond, die gelbe Quitte im Meer,
o purpurne Kirsche der Sonne.

Oder löscht jedes Bild im Glänzen
bitterer Tränen die Nacht?

Sie auch scheinen für immer zu schlafen,
wie steinerne Engel des Grabs,
die ihre Flügel gesenkt
über erloschener Flamme,
Träume der Jugend und ihr,
der Anmut blassende Bilder.

Streift noch ein Mond
über die einsamen hin,
weckt aus den Schatten ein Flüstern,
mochte der Wehmut hagere Hand
spät eine Kerze entzünden,
und sie tauchen mit Stimmen
eins in des anderen Schlaf.

Oder reißt jedes Wort ins Rauschen
salzigen Wassers die Nacht?

 

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