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Die unbeweinte Taube

09.07.2021

Die Taube pickt verstreute Samen.
Sie sieht dich nicht, du siehst sie gern,
weiß keinen Sinn, weiß keinen Namen,
so nah ihr wohnt, seid ihr euch fern.

Sie mag den Wind, den Regen kennen,
den grünen Schatten, wo sie gurrt,
doch weiß sie nicht, wie Tränen brennen,
.durchquert der Mond die Schattenfurt.

Sie schaukelt, flattert mit Gespielen,
und neckend krümmt sich Zeh um Zeh,
doch rührt sie nicht, wenn Flocken fielen,
wie weißer schweigt ein Grab im Schnee.

Mag Sonne fühlen ihr Gefieder,
den Hauch, den Sommernacht ihr weht,
ihr Flügel sinkt und steigt nicht wieder,
kein Liebes ist, das bei ihr steht.

 

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