Die Wiedergängerin
Aus Dämpfen steigt sie auf, ein Rascheln
von Seidenstoff genügt, Papier, das reißt,
durch Ritzen im Gemäuer sickert sie, ein Seufzen,
verfangene Biene, die im Vorhang schreit.
Aus Abendschauern hohen Laubes tropft
sie auf des Überdrusses Schwelle, glitzert,
ihr Schluchzen hört der Schmerz der Liebe
im Regen, der nicht aufhört in der Nacht.
Sie schwappt, ein blauer Schatten, überm Wasser,
das von verwehten Blütenblättern fault,
sie sät dem Dichter in die feuchten Furchen
ein Knirschen zarter Nachtigallenknochen.
Und sieht sie, wie die junge Lockenschöne,
die Wangen fieberfleckig vom Gewühle,
sich aus dem Hause des Verräters schleicht,
verrunzelt ihre Haut, die Hand verknöchert,
und in sich zischend, hebt sie ihren Buckel
auf einen unsichtbaren Wurzelstock,
streut Perlen auf den Weg, zu leuchten,
mit ihres Speichels süßem Gift betaut.
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