Du bist nah
Du bist im Gras, das aufseufzt, nah,
wenn ich durch Sommerwiesen streife.
Und wenn ich nach der Pflaume greife,
in Blattes Flüstern sagst du „Ja!“.
Hab ich das Fenster aufgemacht,
sie flattert auf, die scheue Taube.
Ich fürchte, daß mein Herz mir raube,
die naht, die schwarze Krähe Nacht.
Und wenn der alte Morgen graut,
find ich in deinen letzten Briefen
die Veilchenblüten, die dort schliefen.
O Augen, die mir hold geblaut!
Du bist im Schnee, der aufseufzt, nah,
wenn Lüfte mich umkosen, laue.
Mir ist, als ob das Herz mit taue,
mit jedem Tropfen sagst du „Ja!“.
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