Dunkle Grotte, Rosenhelle
Und manchmal hört man in den Nächten weinen,
als wäre in der dunklen Waldesgrotte
erwacht die Nymphe auf bemoosten Steinen,
die längst verstummte vor dem lichten Gotte.
Dann magst du, Dichter, in die trocknen Furchen
das sanfte Rieseln und das Seufzen leiten,
mag noch mit Schlangen, mit gescheckten Lurchen
das Lied dir lispeln und durch Gräser gleiten.
Bisweilen kratzen auf des Schlafes Schwelle
die schrillen Töne einer Traumzikade,
und Eos hält zurück die Rosenhelle,
wenn Liebe schmerzt der Schmelz der Blütenpfade.
So magst du, Dichter, dich mit Ruten schlagen,
die dunkle Liebe aus dem Strauch geschnitten,
der süß erblühte in den Sommertagen,
wie Grillen schreien, was das Herz gelitten.
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