Ein paar Veilchen später
Wogender Sommer,
Schwirren blauer Luft,
im Dunkel Blütenlicht.
*
Ein paar Veilchen später
ist die Seele krank,
geht das Wort am Stock.
*
Ein feiner Riß,
wie unterm Druck der Nacht,
geht durch das Schweigen.
*
Eine Biegung weiter
steht die Birke nackt
vor dem leeren Teich.
*
Das Summen der Zeichen,
funkelnde Mücken
um eine faule Frucht.
*
Kerzen links und rechts,
geschwärzt und blind
das Bild inmitten.
*
Äonen und Epochen,
vergilbte Briefe, schüttre Locken,
im Schrank verlegte Spangen.
*
Wo sich die Wege kreuzen,
trifft der Suchende auf sein Ebenbild,
das mit leeren Händen heimkehrt.
*
Morgengesang des Wassers,
Abendschrei des Kranichs,
einsamer Wind der Nacht.
*
Frühling, flatterndes Lied,
wogende Ode Sommer,
Winter, kühle Terzine.
*
Knabe mit der Schleuder,
Mann mit der Flinte,
an Krücken der Greis.
*
Verklungen der Kranichschrei,
Tropfen an den Scheiben,
o südliches Wort.
*
Drängt auch die Träne schon,
hebe den Blick einmal noch
übers dämmernde Schilf.
*
Der einsame Waller im Schnee
sieht von ferne Licht im Fenster
und wendet sich ab ins Dunkel.
Comments are closed.