flamen und carmen
Die Taube pickt und pickt, da bleibt kein Rest.
Von eigner Brut nur läßt der Wolf sich bitten.
Wer gab dir ein, den Schaum vom Trank zu schütten,
von Gut und Blut zu opfern Gott zum Fest?
Nur uns tönt süß das Lied der Nachtigall,
ein Stechen fühlt im Ohr wohl ihr Rivale.
Zerbrechen will des Lebens harte Schale
an dunkler Abendglocke Widerhall.
Was sprühen ließ die Glut des Opfers, flamen,
und Rauch, der Seele Bildnis, stieg empor,
gab früher Priesterschaft den edlen Namen.
Der um die Fluren tanzend sang, der Chor
hat eingesenkt des Liedes Wundersamen.
Sprießt aus geborstenem Teer er noch hervor?
Angeregt durch:
Gregor Maurach, Enchiridion Poeticum, Hilfsbuch zur lateinischen Dichtersprache, Darmstadt 1983, § 107
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