Grüner Nacht Opale
Der Mond geht auf, duftlose Lotosblüte,
die auf dem blauen Teich der Herbstnacht schwimmt,
von jener Schönen, deren Rouge verglühte,
blieb ihr die Milch nur, die wie Schneelicht glimmt.
Vergossen ist der Schmelz der Nachtigallen,
das edle Wild hat sich im Schilf versteckt,
ein goldenes Horn hört dunkel es verhallen,
ist süß der Klang, es ward zu Tod erschreckt.
Nun rollen Augen geisterhaft im Laube,
die Waldmaus huscht ins rettende Verlies,
schon lockt im Morgenrot die junge Taube,
ist tödlich auch die Frucht im Paradies.
Scheu, Dichter, häuf auf Liedes zarte Schale
der Trauben Gold und grüner Nacht Opale.
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