Im Nahen Fernes
Der eine kniet vor hohen Büchermauern,
die Tür zum Garten hat er abgeriegelt.
Vom Staub der Zeichen grau, das Herz versiegelt,
erstickt er, fern von grünen Lebens Schauern.
Den andern trieb es über Land und Meere,
mit fremder Seelen heißem Mund zu singen.
Doch schwirrten ihm nur müder Muse Schwingen,
schwach war das Brausen, echolos die Leere.
Du aber fühl im Nahen Fernes weben,
nenn Halm und Blatt bei ihren schlichten Namen.
Noch birgt die Knospe Vers geheime Samen,
die zarte Flügel über Zäune heben.
Nicht würgen, nicht zermürben dich die Zeichen,
die flockengleich vor deinem Anhauch weichen.
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