Invocationes daemonis
O Eule, rolle die Pupille,
wenn stumm dich die Dryade trägt,
daß uns ein Blitz den Abgrund fülle
wie Mäusen, die dein Schnabel schlägt.
*
Aus Wüsten, Geisterschlangen, gleitet,
daß lieblich uns die Klapper tönt,
als hätte unser Herz geweitet
Musik, die mit dem Tod versöhnt.
*
O schwirre, surre, Satansmücke,
dein Stich ist scharf, dein Gift ist süß,
es löst den Geist in tausend Stücke,
es gaukelt uns das Paradies.
*
Auf deiner Hexe Buckel fauche,
fauch, Katze, uns zum Abschied wild,
hat Traumsud sie nach dunklem Brauche
uns in den Becher eingefüllt.
*
Nun füttern wir im Hof Hyänen,
sie kamen, als der Staat verging,
und flog der Vates einst mit Schwänen,
mit jenen heult ein Dichterling.
*
Ihr roten Seraphim, mit Flügeln
verhüllt Geschlecht und Angesicht,
entblößt die Rolle von den Siegeln,
die Schrift verraucht im fahlen Licht.
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