Skip to content

Kein Himmel tauet den Gerechten

23.09.2025

Aus dunklem Abgrund schreit es: Herr, errette!
Doch weh, kein Himmel tauet den Gerechten.
Es verlustieren die Gemeinen sich, die Schlechten,
siecht hin der Fromme auf dem Sterbebette.

Verwaiste Seele fand sich keine Stätte.
Mit Schattenbildern mußten Denker fechten,
da unter hellen Lüstern Narren zechten
und Hurer schabten ab vom Samt die Glätte.

Ach, Liebe, dieser Finsternis entrinnen,
aus der obszöne Flammenzungen lecken,
durchs Netz der Nacht, das kalte Nornen spinnen,

die Hände nach dem Gold der Trauben recken
und Milde träufeln den zermürbten Sinnen –
still unter Sternen liegen ohne Schrecken.

 

Comments are closed.

Top