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Lausch in die Nacht

07.09.2023

Und tragen auf dem Haupt sie schwere Bürde,
sie stehen ungebückt, Karyatiden,
ihr Lächeln rührt von einem tiefen Frieden,
als ob nur Himmelsbläue lasten würde.

Hat sie gezittert auch im Abendwinde,
mag schwanken sie auf ihrem hohen Stile,
die Knospe leuchtet fort, daß ihr Gespiele
die Pollen für ein fernes Blühen finde.

Es wiegen sich wie junge Kanephoren
der Sappho Verse leicht auf zarten Füßen,
in Körben prangen Früchte, süß der süßen,
auf Schalen Blumen, ein Geschenk der Horen.

Mag Dürftigkeit der Zeit dich nicht verdrießen,
lausch, Dichter, in die Nacht: die Verse fließen.

 

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