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Sonett an müde Dichter

05.02.2025

Schwebt auch die Flocke Wort noch hoch im Blauen
und schimmert auf im Säumen später Strahlen,
im Dämmerlicht des Zweifels wird sie fahlen,
wird an der Schwermut stummen Monds ergrauen.

Wir sind auf früh gebahntem Pfad gegangen,
vom Orient bis an die Bernsteinküste,
doch keiner ist, der noch von Sängen wüßte,
die in Oasen keusche Brunnen sangen.

Laß, müder Dichter, dich vom Schnee nicht blenden,
nicht von entrückter Erde Traumgewand,
das bald zerrinnt, wenn Lerchen jählings steigen.

Nach neuen Quellen schürf mit heißen Händen,
daß sich befeuchtet dürrer Ödnis Land
und graue Herzen sich dem Rauschen neigen.

 

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