Verse schneit die Nacht
Keiner mag auf langen dürren blütenlosen Zeilen
ohne Aussicht auf ein Licht
wie ein dummer Käferwicht
ungerührt verweilen.
*
Worte äugen hell wie Kieselsteine,
über die ein Wasser rinnt,
und sie werden matt und blind,
trocknen sie im Sonnenscheine.
*
Zwischen ihm und ihr baut sich das Schweigen
insgeheim ein Nest,
und zum Liebesfest
will ein Zwitschern in die Nachtluft steigen.
*
Kühnen Bogens Kantilene
teilt auf grünem Teich
Knospen, blaß und weich,
bis uferlos sich Stille dehne.
*
Flocken fallen mild,
Verse schneit die Nacht,
Stille hat umhüllt,
was der laute Tag gedacht.
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