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Vom Bannen der Chimären

09.05.2025

Wir haben Augen nicht wie kalte Scheiben,
zu spiegeln ferner uns die Glutgesichte.
Noch in des Traumes angstgedämpftem Lichte
sind sie Chimären, die den Schlaf vertreiben.

Und in der Schlucht der Seele hörst du schwellen
Sintfluten, gischtend über jähe Klippen.
Doch flüstert es wie von Ophelias Lippen,
seufzt Ohnmacht schon, versiegen ihre Quellen.

Der Bilder Flackern, Irrgeblitz von Stimmen
kann nur ein hoher Geist uns gnädig bannen
in Blüten, die wie stille Kerzen glimmen,

nur das Gedicht uns Schwebebögen spannen,
wie Schwäne unter ihrer Nacht zu schwimmen,
von Schimmern hell, getropft vom Bart der Tannen.

 

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