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Geistiger Nebel

27.10.2020

Der geistige Nebel
verwischt die Profile,
löscht den Unterschied aus
und füllt den Abgrund zwischen den Wesen,
das Unendliche,
mit monotonen Floskeln,
mit monochromen Flocken,
die an der Wimper kleben
wie Schlaf.

Bilder aus Todesverlangen und Dunst
schneien aus grauen Himmeln
auf erblühte Einsamkeiten,
die sich behauchen und
einander entsprechen,
auf die singenden Spitzen der Halme,
die flüsternden Schatten der Gräser,
in Wellen schwingende Knospen,
und ersticken zwiefältigen Einklang
unterm Grabtuch des Schweigens.

Entwirklichung kommt,
entgeistertes Verstummen,
wie endloses Schneien,
wie farbloses Wehen,
und alle Dinge schlafen
unter denselben weißen Mützen,
alle Falten retuschiert
derselbe Staub aus Kristallen,
alle Widrigkeiten, alle Schmerzen schlüpfen
in denselben jungfräulichen Handschuh,
alle Augen blendet
dasselbe traumstarre Glitzern.

 

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