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Wie ein Hirte

22.08.2022

Wenn wir unter Purpurwolken gehen
und die Abendsonne sinkt,
seh die Träne ich im Aug dir stehen
und den Schatten, der uns winkt.

Leise rauschen hören wir die Wasser
über mattem Marmorrand,
und die Veilchenkränze scheinen blasser,
die der Liebe Licht uns wand.

Will ich dir die hohen Halme glätten,
daß du liegen mögest weich,
kann ich noch den zarten Falter retten,
Bild der Seele, sehnsuchtsbleich.

Wenn um dich wie Schwäne trunken tauchen
Träume auf dem dunklen Strom,
will ich dir, o Melusine, hauchen
Liedes süßestes Arom.

Wie ein Hirte will ich bei dir wachen,
der sich über Scheite neigt,
um aus Aschen Funken zu entfachen,
bis die Morgensonne steigt.

 

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