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Im Reich des Irrealen

24.04.2025

Die Flamme des Gedichts kann nichts versengen,
vom Hauch entfacht, singt Asche sie aus Lettern.
Der Blitz des Sinns, er muß sich selbst zerschmettern,
aufseufzt der Vers nur, wenn ihn Rhythmen zwängen.

Der Muse Kuß schmatzt nicht von feuchten Zungen,
und ihre Brüste sind wie blasse Blasen,
gefüllt mit allegorisch-dünnen Gasen.
Langt Hermes hin, ist Zwillingssinn zersprungen.

So schweben wir im Reich des Irrealen
an Zwielichtfäden, Zwirn, im Schlaf gesponnen.
Wir sehen sie, kaum aufgeblüht, schon fahlen,

des Mundes Blume, Schwester kalter Sonnen.
Bleich, wie Naive die Madonnen malen,
ist ihr der letzte Reim vom Lid geronnen.

 

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