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Doppelgänger

23.04.2025

Ich schlafe auf Etruriens Grabeshügeln,
wo warm der Sand und sanfter rieselt Stille.
Mir träumt, wie fern ein weiches Wasser quille,
wie Schatten in die blauen Nächte flügeln.

Ich liege bei den Menhir-Monolithen,
die unterm Strahl des Mondes dunkel tönen,
als könnten Ahnengeister sie versöhnen,
die Seele, jäh vom Sonnendolch zerschnitten.

Du aber tanzt mit einer Knospe am Revers,
die an der Schwermut Gitter aufgesprossen,
in eines trunknen Abends Ungefähr.

Doch ist ihr süßer Duft schon bald verflossen
in tote Dünste von Urin und Teer.
Das Tor, weinlaubumrankt, war zugeschlossen.

 

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