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Auferstehung

29.09.2016

(dritte asklepiadeische Strophe)

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Sind wir zweisam im Leib, Mund an den Mund gepreßt,
Bein umschlungen von Bein, mischen sich trunken nicht
Seufzer wie Farben im Abend,
trinkt doch Auge aus Augen sich.

Wenn ein Wanderer geht einsam durch weiße Nacht,
Schnee stäubt ziellosem Tritt nieder von kahlem Zweig,
und er weiß nichts von Glück, tönt
manchmal heimatlich Vogelruf.

Aber zu gehen zu zweit, Atem an Atem lehnt,
und was über uns rauscht, Wehen aus andrer Zeit,
Flügel hohen Geschickes,
öffnet Herz uns und Mund zugleich,

öffnet Herz uns und Mund Quellen des Morgenlichts,
taut aus höherer Welt Echo erlöster Qual,
stimmen wir in den Chor der
auferstandenen Seelen ein.

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