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Bitterer Mohn

23.01.2024

Nun liegt im Dunst die Bläue ferner Buchten,
das Lächeln der Lagunen ward getrübt,
vom weichen Melos, das du früh geliebt,
blieb nur ein Seufzen in den Geisterschluchten.

Auf grünem Samte dämmern bunte Steine,
Seestern und Muscheln, leerer Jahre Staub
läßt blassen sie wie Mond herbstliches Laub –
dir ist, als ob ein Kind im Dunkeln weine.

Und keiner ist, zu lauschen deiner Klage,
die wie ein Quellen aus der Erde bricht,
umsonst fleht sie zur Nacht um Sternenlicht,
versickert schon, stumm vor dem lauten Tage.

Ein bittrer Mohn läßt dumpf den Schmerz nur fühlen,
o kalter Kuß, die Stirne wird er kühlen.

 

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