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Das Schwirren des Pfeils

28.04.2025


παλίντονος ἁρμονίη ὅκωσπερ τόξου καὶ λύρη

Heraklit

Widerspenstige Harmonie wie die von Bogen und Leier

 

Was zart das Herz preßt, wird es auch zerdrücken.
Was uns emporhebt, Abgrunds grüne Welle,
ruft tief und tiefer rauschend: Mensch, zerschelle,
die hohe Ode Tod soll dich entrücken.

Als ob die blaue Luft ein Schwirren teilte,
die Woge sprüht Gesang, und feuchte Funken
sind auf die kühne Stirn schon hingesunken:
Es ist der Pfeil, der unser Herz ereilte.

Wir gehen schweigend in die Abendröte,
und was wir scheu dem schwachen Hauch versagen,
tönt fern, das Silber einer Hirtenflöte.

Wir wollen das Geschmeid ins Dunkel tragen,
muß auch, was sich zum Liebesstern erhöhte,
herniedersinken in den Strom der Klagen.

 

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