Der entlarvte Schöngeist
Die Dame Dichterin mit Pudernase
lallt, daß er gähnt, ihn möchte kitzeln
kein Pinsel obszöner Allusion, die Phrase,
die kalte Schwärmer an die Wände kritzeln,
bringt ihm Verdruß. Die allzu leicht gewagten
Metaphern, die sich Literaten schnitzeln
aus alten Alben, von Mäusen längst zernagten,
die Bilder, getropft aus Nebel-Theorien,
und Verse, Büschel, die Schur und Schnitt entsagten,
sie heißen ihn dem Zeichenmarkt entfliehen.
Als Eiland findet er nur eins: das Schweigen
und unter reiner Wolken Schrift zu knien.
Doch muß er eitel sich zum Wasser neigen,
schaut ihm das Antlitz eines Fauns entgegen,
die Glatze, Ziegenohren, so ihm eigen,
die platte Nase machen ihn verlegen.
Sein Geist kann seine Ungestalt nicht fassen,
das war Pans Fluch und nicht Apollons Segen.
Muß selber er entstellt vom Schönen lassen,
weil scheue Veilchen plumpen Huf nicht lieben
und Sapphos Rosen vor dem Gnom erblassen?
O Tränen, wollet ihm die Bilder trüben.
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