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Die Hoffnung

15.11.2020

Das von der Birke kam, das Licht,
zerbröckelt, eine mürbe Rinde.
Des hohen Sommers Lobgedicht,
es raschelt, dürres Laub im Winde.

Wir stehen wie das Kreuz allein,
wenn um uns Herbstes Bilder sinken.
Wir lesen Trauben für den Wein,
den unsre Enkel nicht mehr trinken.

Das Harz des Glaubens wurde hart,
der Liebe Schleier weht in Fetzen.
Nur kindlich blieb die Hoffnung zart,
wenn heiße Tränen uns noch netzen.

So finden wir ein spätes Wort,
wie Enzian tief unter Firnen.
Und reißt uns auch der Abgrund fort,
wir kreisen fern mit Traumgestirnen.

 

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