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Der ertrunkene Knabe

08.12.2025

Sanft strich eine weiße Hand
aus der Stirne mir die Locke.
Ach, es war die deine.

Und ich fühlte heiß den Hauch,
der mir Tröstung zugesprochen,
daß ich nicht mehr weine.

Seufzend schobst den Vorhang du
vor dem Mond zur Seite,
Traumgeflimmer mir zu bringen.

Hast die Tür nur angelehnt,
aus dem Wust der Stimmen sollte
deine reine zu mir dringen.

Doch die Stimmen wurden Wogen,
in bacchantischem Gebrause
war die deine bald versunken.

Und ich stürzte mich hinab,
dich aus trüber Flut zu retten.
Bin ich damals nicht ertrunken?

 

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