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Der Rang der Seelen

24.04.2024

Wie wunderlich sie sind, der Seele Ränge:
Die anmutvolle schwebt heran und gleich
bricht sich ein Lichtstrahl aus dem Feenreich,
die tumbe hinkt verzagt durch düstre Gänge;

die königliche läßt den Ring sich küssen,
woran ein Stern aus Edens Nächten sprüht,
das kalte Herz, von ihr behaucht, erglüht;
die niedre feixt vor Wappen, die zerrissen.

Sie spiegeln Götter, äffen die Dämonen,
wie Blinde mußten sie einst Lose ziehen,
wie Platon schrieb und dunkel Orpheus sang.

Wenn Pöbelseelen feist im Lichte thronen
und zu den Schatten scheu die edlen fliehen,
weißt du, daß wahre Ordnung nicht gelang.

 

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