Doxa
Was wir meinen, ist grau wie der Star,
der die blaue Iris der Wahrheit uns trübt.
Worte, Flocken, in die Leere gestiebt,
blinder Tau, der nicht weiß, was er war.
Meinung ist wie das Glänzen des Schnees,
blendend in einer Blendung, die weicht,
wenn ihn der Schatten des Abends erreicht,
Schaum wie der Schein des Parmenides.
Worte, gebunden zum prächtigen Strauß,
Duft, der betäubt und Eroten verlockt,
eisern Minerva, sie bleibet verstockt,
rupft den Schwärmern die Flügel schon aus.
Meinung, sie schält eine üppige Nuß,
doch ihre Schale, sie wölbt um das Nichts.
Stirn mit den Furchen verödeten Lichts,
Lippe, verrunzelt an Moiras Kuß.
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