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Der trockene Quell

03.10.2021

Ein roter Mund will keine Nänien singen.
Und hören wir im Winde Geister stöhnen,
ist Rauschen es, wenn Herzen auf sich schwingen.

Wie möchte uns das Bild der Locken höhnen,
die golden fluteten den Jugendtagen
und ebbend nun belächeln alle Schönen.

Wir wollten preisen und wir führen Klagen.
Die Blicke, die uns aus der Trübsal rissen,
sind schwach und können uns nicht höher tragen.

Ein roter Mund will keinen bleichen küssen.
Und dämmern uns des Winters ernste Flocken,
erhellen Liebespfade Stern-Narzissen.

Wie fällt der Quell des trunknen Rühmens trocken!

 

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