Der Tropfen Reim
Wie im zarten Morgenlicht
Traumes Ranken bleichen,
tut sich auf dein Angesicht,
Knospe ohnegleichen.
Wicken schüttelt wach der Wind
an verschlungnen Gittern,
Wimpern, die noch trunken sind,
Azur küßt, sie zittern.
Wie ein Hauch die Halme wiegt,
summt des Sommers Süße,
Mund, von weichem Mund besiegt,
öffnet seine Schließe.
Was er kündet, scheint geheim,
Duft aus dunklem Moose,
bis er glänzt, der Tropfen Reim,
an der Purpurrose.
Was dein Lächeln scheu verhüllt,
blauer Blicke Feuchte,
hat den Vers mit Tau gefüllt,
daß die Blüte leuchte.
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