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Der zerfetzte Hölderlin

18.08.2023

Umsonst, in Jauchegruben Reinheit suchen,
aus Babels Spuk erwecken Gottes Bild.
Der Lyra Harmonien gilt ihr Fluchen,
der Muse, die aus Perlmuttschalen quillt.

Des Vaterlandes Auen zu beschwören,
sang er mit Rhein und Ister, Hölderlin.
Doch jenen, die nur dumpfes Brausen hören,
sprießt aus dem Asphalt anonymes Grün.

Zerfetzt, verschüttet liegt im Schützengraben
der Band und der Soldat – nun, gute Ruh.
„Gesang des Deutschen“ sollen sie nicht haben,
für die das Herz der Völker ein Tabu.

Nicht treibe edle Knospe auf Kloaken,
wo trüb zu laichen ekle Kröten quaken.

 

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