Der Zwiekauz
Der Lebenskauz stemmt seinen Schirm auf die Erde,
den schwülstigen Dunst ihrer Verdauung
fächelt er von sich mit Traumgefiedern,
die auf zarten Stielen wanken.
Der Liebeskauz legt seine Augäpfel
unter den Strahl seines einzigen Sterns,
bis die Lider sich schließen. Dann schickt er sie,
o blaues Schleifchen! der Erwählten.
Der Schreibkauz zerknüllt das Samtpapier
seines Herzens und stopft den Knäuel
mit seiner Paraphe in das Spundloch,
aus dem der Wind des Orkus pfeift.
Der Wildkauz geht wedelnd von hinnen,
Moos im Strumpf und im Kopf eine grüne
Scherbe, geht dem Ruf des Kuckucks nach,
zum Teich der plätschernden Nixe.
Der Sprechkauz spricht mit sich selbst,
tröstlich geleitet er sich zum Fest
des Zwiegesangs einsamer Flamme,
die ihren Honig mit gespaltener Zunge verzehrt.