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Die wirren Ranken am Gitter

23.02.2019

Die wirren Ranken am Gitter
deines langen Zagens
rührt ein grauer Hauch,
rote Trauben hängt
ein wehes Glimmen
in der Dämmerung Laub.

Wie Mooses zarte Wurzeln,
die zum Mund der Erde drängen,
sagen schlaftrunkene Fühler
deiner namenlosen Seele
dem fremden Mond im Tau,
den schüchtern sie betasten,
vom Tag aus Glanz und Schmerz.

Der Strom wälzt deinen Traum
in schwarzen Blättern fort,
in ausgesungenen Blüten,
am Ufer mähen Schattengras
des Frührots Purpurklingen.

 

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