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Einsam in der jähen Stille

04.10.2023

Sie pickte ruckend Körner auf im Kreise,
die gestern ich gestreut in weitem Bogen,
mein Schatten ging vorüber, leise, leise,
schon war die scheue Taube aufgeflogen.

Im Klang der Tropfen ist sie mitgeklungen,
geliebte Stimme, Seele sonder Hülle,
ins Fenster war der heitre Strahl gedrungen,
wie blieb ich einsam in der jähen Stille.

Wie oft sind wir den Uferpfad gegangen,
wo Wasser schäumen und Geysire schwelen,
mich faßte ihn zu gehen kein Verlangen,
seit es dich zog zum Strand der Asphodelen.

Laß, Dichter, Verse heller Schwermut schweben,
gleich Schwänen, die vorm kalten Mond erbeben.

 

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