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Einsam am Fenster

28.02.2021

Wie tönt er weit, der Ruf, wie weit
vom hohen Dom die Glocke.
Du schwebst hinab zur Dunkelheit
wie eine träge Flocke.

Die Stimmen, weich ins Blau gedehnt,
der Erde Mund entquollen,
der Lieder Trost, wie Tau ersehnt,
zerrann in stummen Stollen.

Glüht mild der Mond, verdüstern bald
ihn Wolken wie Gespenster,
das Leben dünkt dich grau und kalt,
stehst einsam du am Fenster.

Zerreißt das schwarze Tuch der Wind,
narrt toter Knospe Strahlen,
gedenkst du, die vergeblich sind,
der Liebe süßen Qualen.

 

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