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Epiphanisch

07.08.2016

Das erste Gesicht, das Tiergesicht,
im Gedränge der Hörner, der Speere,
der Schatten, und welches Ohr war
die Höhle für das Fest des Bluts.

Lichtung der tropfenden Moose,
gerodet von nackten Priestern,
über dem schwarzen Stein aus Achat
glüht die sprechende Schlange.

Spende aus geneigter Schale, goldener,
der Erde Lippen mit Wein zu netzen,
und es singt ein berufener Mund
den Psalm auf das steigende Licht.

Das stumme Rosenauge, glänzend
von Tränen, gebahrt auf das Grabtuch
des Monds, das über den See hin weht
das gläserne Lied der Entrückten.

Haus mit der Schwelle der Schmerzen,
es kehrt der Ausgewanderte heim
in das Dämmern der Frühe, wo ihm glänzt
die Frucht der Erde, des Lichts.

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